Die Alpujarra
Ein weisses Dorf in den Alpujarras

Die Alpujarra in Andalusien ist eine der einzigartigsten Regionen in ganz Europa, die auch schon viele Künstler und Schriftsteller inspiriert hat. Sie befindet sich zwischen Granada und Almeria an den Südhängen des Nationalparks der Sierra Nevada und wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat, Naturpark und Nationalpark erklärt. Geprägt von zahlreichen Tälern und Schluchten, die von den Gipfeln der Sierra Nevada herabfallen, formt sie ein Gebiet von atemberaubender Schönheit und Kontrasten. Das stabile Klima und die reichlich vorhandenen Wasserreserven machen es zu einer sehr fruchtbaren Region. Viele verschiedene Arten von Obstbäumen wachsen hier, wie z.B. Orangen, Zitronen, Kakis, Äpfel, Kastanien, Mandeln…
Das Klima variiert je nach Höhenlage. Während in den höher gelegenen Regionen sehr kalte Wintermonate mit Temperaturen unter 0 Grad herrschen, sind die Sommermonate eher warm bis heiss, aber mit angenehmen Temperaturen.  In den unteren Lagen nahe Almeria oder der Costa Tropical herrscht das gesamte Jahr über ein mediterranes Klima mit milden Temperaturen und Niederschlägen vor allem im November und Dezember.

Geschichte

Die jüngsten Berichte gehen auf die Besiedlung der Araber im Jahre 711 zurück. Vor allem die Berber prägten die Alpujarra durch die Terrassierung der Berge und die Bewässerungssysteme. Im 11.Jahrhundert entwickelte sich dieses Gebiet zu einem Zentrum der Seidenherstellung. Davor und danach kam es zu verschiedenen Aufständen mit den benachbarten Regionen. Die Nasriden könige teilten im 13. Jahrhundert die Region in grosse Gemeindebezirke. Nach der Rückeroberung durch die Katholischen Könige im Jahre 1492, zogen sich viele Muslime in dieses Gebiet zurück.  Die Unterdrückung der islamischen Bevölkerung wuchs im Laufe der Jahre immer stärker heran und führte im 16. Jahrhundert zu einem Aufstand, der von den Spaniern niedergeschlagen wurde. Die überlebenden 80.000 Morisken wurden in andere Teile Spaniens ausgewiesen. Die meisten Orte wurden von spanischen Bauern neu besiedelt, die allerdings nicht das Bewässerungssystem weiterführen können, sodass die Landwirtschaft verfiel und die Region erst einmal in Vergessenheit geriet.

Sehenswertes

Nachfolgend einige wunderschöne Dörfer der Alpujarra, die auf einer Rundreise durch Andalusien unbedingt besucht werden sollten:

Lanjarón

Lanjaron ist aufgrund seines eisenhaltigen Wassers ein beliebter Kurort und auch gleichzeitig der Abfüllort für das gleichnamige Mineralwasser, welches in ganz Spanien erhältlich ist.

Órgiva

Orgiva ist ein geschäftiger Ort und das Tor zu den Alpujarras. Er gilt als regionaler Amt Verwaltungssitz und entwickelte sich im Laufe der Jahre zum Aussteigerort für Nordeuropäer, die sich hier in Kommunen niederliessen.

Trevélez

Trevelez liegt am Südhang der Sierra Nevada auf 1476 Metern Höhe und ist somit die höchstgelegene Ortschaft in Spanien. Der Ort ist sehr berühmt für seinen ausgezeichneten luftgetrockneten Serrano Schinken.

Capileira

Dessen Name lateinischen Ursprungs ist und „Die Gipfel“ bedeutet, liegt auf 1436 Meter Höhe. Der Ort wird als kunsthistorischer Komplex betrachtet und weist die typische Dorfstruktur dieser Gegend auf, bestehend aus dem oberen, mittleren und unteren Dorf.  Die Architektur des Ortsbildes ist einzigartig mit weissen Häusern, engen Gassen und dem stark erkennbaren moriskischen Einfluss.

Pampaneira

Pampaneira liegt auf 1.060 Metern Höhe an der Schlucht des Rio Poqueira und erhielt bereits mehrere Auszeichnungen für das Ortsbild mit den terrassenförmig angeordneten Häusern und den runden Schornsteinen.  Zu den Haupteinnahmequellen gehören die Landwirtschaft und die Weberei. In dem Ort gibt es viele kleine Geschäfte, die ein grosses Angebot an buntgewebten Decken und Teppichen haben.

Bubión

Bubion hat ca. 360 Einwohner und liegt auf 1.300 Meter Höhe. Die Ortschaft hat einen starken moriskischen Charakter und bildet gemeinsam mit Pampaneira und Capileira einen Komplex, der vom Staat als von besonderer künstlerischer und historischer Bedeutung erklärt wurde

Gastronomie

Die Grundlage für die Küche in der Alpujarra bilden Produkte aus der Landwirtschaft und Viehzucht. Hierzu zählen Eintöpfe, Suppen und Ragouts, die in der ganzen Gegend zahlreich vertreten sind.  Weitere Spezialitäten sind die Wurstwaren (Schinken, luftgetrocknete Salami, Paprikawurst, Blutwurst), der Käse, die „Migas“ (in Schmalz gebackene Brotkrumen mit verschiedenen Wurstsorten, Speckscheiben…), „Choto al ajo cabañil“ (Zicklein mit Knoblauch auf Hüttenart), „Gachas pimentones“ (Milch-Mehl-Speise mit Paprikapulver), „Potaje de castañas“ (Kastanieneintopf) und „Papas fritas a lo pobre“ (Bratkartoffeln mit Zwiebeln und grüner Paprika). Zu den empfehlenswerten Desserts und Süßspeisen gehören „ Leche frita“ (frittierte Milch), „Torta de lata“ und „Tortilla dulce“ (Süßes Omelette).

Restaurants in den Alpujarras

Orgivia

Baraka

Gleich neben dem öffentlichen Parkplatz im oberen Teil des Dorfes bietet dieses Restaurant eine entspannte Atmosphäre und eine Speisekarte mit marokkanischen Gerichten, Tofu-Hamburgern, Brownies und frisch gepressten Fruchtsäften. Auch werden hier verschiedene Teesorten, Gewürze, Nudeln und Bachwaren verkauft.

Adresse: Calle Estación, 12

Freitag geschlossen

Meson Santiago

Die beste Bar am Platz mit eigener Terrasse. Die Speisekarte enthält traditionelle Gerichte wie die Migas, Knoblauchsuppe oder Tortilla.

Adresse: Plaza Garcia Moreno

Durchschnittspreis: € 6 – € 12

Pampaneira

Casa Diego

Auf der Terrasse des Restaurants mit Blick auf die wunderschöne Steinkirche aus dem 16. Jahrhundert, geniesst man hausgemachte Gerichte wie Kaninchen im Ofen oder Bratkartoffeln.

Adresse: Plaza de la Libertad, 3

Preis Menu: € 9

Hauptgerichte: € 6.50 – € 14

Bodega El Lagar

Dieses kleine Lokal in einer der schönsten Strasssen des Dorfes verkauft auch einheimische Produkte und Textilwaren. Es besitzt eine sehr schöne Terrasse und aus der eigenen Weinkellerei stammt ein fruchtiger und weicher Wein.

Adresse: Calle Silencio

Preis für eine Portion:  € 6 – € 8

Bubion

Teide

An der Hauptstrasse gelegen, bietet dieses Restaurant zu günstigen Preisen Tagesmenüs und recht grosse Portionen an Schinken. Die Gerichte sind hauptsächlich typisch aus dieser Gegend mit einigen wenigen Ausnahmen wie die Zwiebelsuppe oder die Spaghettis al Pesto.

Adresse: Carretera de Sierra Nevada

Menü:  € 8.50

Hauptgerichte:  € 7 – € 9

Dienstags geschlossen

Estación

Elegantes Restaurant mit einer sehr abwechslungsreichen Speisekarte bestehend aus internationalen Vorspeisen wie Hummus oder vegetarische Kroketten als auch leckeren Salaten und einheimischen Gerichten.

Adresse: Calle Estación, 4

Durchschnittspreis:  € 7 – € 12

Montags geschlossen

Capileira

El Corral del Castaño

Ein sehr empfehlenswerter Restaurant, um Gerichte wie gefüllte Champignons, Kabeljau  mit Reis und weitere Spezialitäten zu kosten. In der italienischen Speisekarte findet man aber auch Gerichte wie Risotto, Nudeln, Pizza und ein hervorragendes Tiramisu zum Nachtisch.

Adresse: Plaza del calvario, 16

Menü:  € 10

Hauptgerichte:  € 8.50 – € 14

Trevelez

La Fragua

Im oberen Teil des Dorfes liegend mit einer sehr schönen überdachten Terrasse und malerischen Aussichten, bietet dieses Restaurant Spezialitäten wie Rebhuhn in Maronen-Sauce und Feigeneis.

Café Bar Los Rosales

Hier gibt es eine grosse Auswahl an Tapas und ganz besonders hervorzuheben sind die Krabben mit Schinken.

Adresse: Plaza Rosales

Tapas:  € 1.50

Mesón Joaquin

Das Restaurant ist eines der besten des Dorfes und liegt an der Hauptkreuzung im Zentrum der Ortschaft. Hier wird der Schinken von wahren Könnern in hauchdünne Scheiben geschnitten und den Gästen serviert. Es handelt sich um die Spezialität des Lokals, doch auch die Forellen werden hervorragend zubereitet und sind sehr zu empfehlen.  Fragen Sie ebenso nach dem Eintopf des Tages nach.

Adresse:  Carretera de Laujar – Orgivia km 22

Durchschnittspreis:  € 8 – € 12